Theater Tabula Rasa

Pressestimmen

Skurrile Parabel vom Faulsein

Das Bühnenbild ist karg, das Geschehen darin umso wirbliger und farbiger. Im Spielleute-Pavillon fand am Mittwochabend »Stinkfuul« statt, mit dem die Theatergruppe Tabula Rasa ihr zehnjähriges Bestehen feiert. Es ist die siebte Produktion der 1995 gegründeten Gruppe, die auch mit Theaterkursen (für Lehrer und Schüler) und mit Schulhausprojekten das Theaterspiel für Kinder lebendig erhalten will.

«S muess öppis goh»
Der Berner Autor und Wortakrobat Pedro Lenz hat sein 50-Minuten-Stück (wohl eher eine lockere Szenenfolge) am Leitsatz unserer Leistungsgesellschaft »S muess öppis goh» aufgehängt. Seine pädagogische Botschaft: Das Gleichgewicht finden zwischen Hyperaktivität und völligem Abgestelltsein. Schauplatz der etwas verwirrlichen Ereignisse ist das Dorf Schaffigen, in dem zwei emsig gschaffige Bewohner (Ursula Ulrich und Erich Slamanig), eine penetrant stinkfaule Zuzügerin (Kathrin Brülhart) und ein stinkreicher »Wohltäter« ihre recht unterschiedlichen Beziehungen zu Geld und Geist ausleben.

Aufgeworfen wird auch die Frage, ob die so genannt zweckvollen Tätigkeiten immer so sinnvoll, die künstlerischen wie Bildermalen eher nutzlos sind. Diesen nicht eben leichtgewichtigen Konfliktstoff bringen die drei Darsteller unter Leitung von Regisseur/Musiker Ueli Blum bewundernswert spielerisch auf die Bühne, gespickt mit kindgerechten Versen und Liedern und visualisiert mit viel Körpereinsatz.

Eva Roelli
Neue Luzerner Zeitung, 09.09.2005

Stinkfuul :: © Georg Anderhub
Stinkfuul :: © Georg Anderhub
Stinkfuul :: © Georg Anderhub